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Yoga-Anatomie

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Yogi BloggerYoga-Anatomie: eine große Rolle

Für die Asana-Praxis können Kenntnisse über Yoga-Anatomie eine große Rolle spielen: Sie helfen, die Wirkweise der verschiedenen Yoga-Haltungen besser nachzuvollziehen, Verletzungsgefahren zu minimieren und die Asanas so auszuführen, dass sie mit den anatomischen Gegebenheiten des Körpers harmonieren und ihre Benefits voll entfalten können.

Yoga-Anatomie und Alignment

In der Asana-Praxis geht es nicht nur darum, den Körper "irgendwie" in die jeweilige Form der Yoga-Haltung zu bringen, sondern wichtig ist immer auch das WIE - die Feinheiten der körperlichen Ausrichtung in den Haltungen sowie auch in den Übergängen, also beim Hineinfinden in eine Yoga-Haltung und beim Auflösen derselben, sind entscheidend dafür, ob die Haltung uns guttut oder ob sie bestimmte körperliche Strukturen einseitig belastet oder anderweitig ungünstig beansprucht und vielleicht sogar zu Verletzungen führen kann. Geschulte Yogalehrerinnen und Yogalehrer sind sich dieser Feinheiten bewusst und berücksichtigen sie entsprechend auch in ihren Anleitungen. Fundierte Kenntnisse der Anatomie des menschlichen Körpers sind die Basis für ein gutes Verständnis von Alignment - deswegen ist Yoga-Anatomie in Yogalehrerausbildungen ein bedeutsamer Themenbereich und sollte nicht zu kurz kommen. Erfahrene Yogalehrende haben dank ihrer Vertrautheit mit Yoga-Anatomie und ihrer gut entwickelten Beobachtungsgabe einen Blick dafür, wann jemand ein disharmonisches Alignment hat, und können dementsprechend korrigieren. Sie wissen, auf welche Details bei der Ausführung der jeweiligen Asanas zu achten ist, damit die Haltungen sicher sind und die erwünschten Wirkungen entfalten können.

Yoga-Anatomie und spezielle Zielsetzungen in der Asana-Praxis

Was bei einem Asana im Körper passiert, welche Körperteile in welcher Weise involviert sind, wo gedehnt und wo gekräftigt wird, ist nicht nur spannend, sondern auch wertvoll zu wissen. Denn so lässt sich die Yogapraxis gezielt so gestalten, dass bestimmte Körperbereiche besonders angesprochen werden, und Zielsetzungen wie Mobilisierung und Kraftaufbau können mit diesem Wissen effektiv umgesetzt werden. In den letzten Jahren wurde das Wissen aus dem Feld der Yoga-Anatomie auch um die vielen neuen Erkenntnisse zum Thema Faszien erweitert, so dass die Asana-Praxis nun auch bewusst so gestaltet werden kann, dass sie regenerierende, "entklebende" Wirkungen auf das Fasziengewebe hat.

Neben speziellen Zielen können vor dem Hintergrund der Yoga-Anatomie außerdem individuelle Bedürfnisse besser in den Blick genommen werden, und die persönliche Yogapraxis kann diese sehr gut berücksichtigen.

Yoga-Anatomie und individuell angepasste Yogapraxis

Auch wenn uns allen dieselben anatomischen Grundzüge gemeinsam sind und jeder menschliche Körper den gleichen Grundaufbau hat, so ist zugleich doch jeder Mensch einzigartig, und jeder hat eigene anatomische Voraussetzungen. Während die eine Yogaschülerin z.B. eine große Mobilität in den Hüften hat, jedoch nur über geringe Beweglichkeit in der Brustwirbelsäule verfügt, ist es bei einer anderen vielleicht genau umgekehrt. Manche haben geschmeidige Sehnen, aber viele muskuläre Verhärtungen und Verspannungen. Bei den einen ist die Muskulatur stark ausgeprägt, bei anderen wenig. Auf all diese individuellen Begebenheiten sollte man - so lehrt uns die Yoga-Anatomie - in der Asana-Praxis Rücksicht nehmen. Sie erklären, warum bestimmte Asanas für die einen spielerisch einfach sind, während andere sie nur mit Mühe oder gar nicht einnehmen können. Zudem erfordern diese Begebenheiten auch eine sinnvolle Auswahl der Asanas bzw. ein stimmiges Abwandeln. So kann etwa für jemanden, der in den Sehnen überbeweglich ist, aber wenig Muskelkraft mitbringt, zunächst ein Fokus auf kräftigende Übungssequenzen angezeigt sein. Werden mit solchen Voraussetzungen nämlich Haltungen mit intensiven Dehnungen geübt, kann dies langfristig zum einem ungewollten Ausleiern der Sehnen und Bänder führen. Dies ist nur ein Beispiel dafür, warum eine auf die Yoga-Anatomie gegründete Zusammenstellung der Asana-Praxis empfehlenswert sein kann. 

Auch individuelle physische Einschränkungen - sei es durch Verletzungen oder Erkrankungen oder durch permanente einseitige Belastung - sind in diesem Zusammenhang zu nennen. Um vorbelastete oder verletzte Körperteil zu schonen, sollte die Yogapraxis immer kenntnisreich angepasst werden.

Viele Asanas können so individualisiert werden, dass sie auf die jeweiligen Erfordernisse Rücksicht nehmen. Manchmal bieten sich beispielsweise Varianten an, die eine weniger starke Dehnung herbeiführen oder weniger Gewicht auf ein bestimmtes Gelenk bringen etc. Oftmals können Hilfsmittel wie Yogablöcke oder Yogagurte hierfür gute Dienste leisten.

Wer ein an der Yoga-Anatomie orientiertes Üben anstrebt, sollte sich also unbedingt mit den verschiedenen Tools aus dem Angebot an Yogazubehör vertraut machen. Welche Arten von Yoga-Equipment es gibt und wie du sie einsetzen kannst, ist im Beitrag Yoga Equipment lesen. Zudem findest du dazu natürlich in unseren Produktbeschreibungen nähere Infos.

Fortschritte erkennen

Wer ein ausgeprägtes Körperbewusstsein und ein gutes Verständnis der Yoga-Anatomie hat, merkt besonders schnell und deutlich, wie die regelmäßige Yogapraxis zu Veränderungen führt. Auch wenn einige der physischen Begebenheiten, die wir mitbringen, nicht veränderbar sind, zeigen sich durch die Asana-Praxis doch schon bald Effekte wie größere Mobilität in bestimmten Körperbereichen und Kraftzugewinn. 

Yoga-Anatomie ist weitreichender, als man denkt

Die meisten denken bei Yoga-Anatomie zunächst an die Knochen, Muskeln, Sehnen, Bänder, Gelenke und Faszien. Doch neben dem Bewegungsapparat zählen auch die Organe zur Anatomie und sind für die Yogapraxis ebenfalls relevant. Auch dieser zusätzliche Bereich gehört also zum vielfältigen Feld der Yoga-Anatomie.

Fachbücher über Yoga-Anatomie

Auf dem Yogabuchmarkt gibt es einige gute Fachbücher zum Thema Yoga-Anatomie, die von vielen Yoginis und Yogis als sehr hilfreich empfunden werden und auch Yogalehrerinnen und Yogalehrern als wertvolle Nachschlagewerke dienen können. Hierbei ist unser Eindruck, dass sich die verschiedenen Standardwerke ergänzen, so dass es sich durchaus lohnen kann, sich komplementär zueinander mehrere Anatomiebücher anzuschaffen. 

Beliebt sind beispielsweise die Bücher über Yoga-Anatomie von Leslie Kaminoff, die ganz besonders wegen ihrer Illustrationen geschätzt werden: Diese zeigen die anatomischen Strukturen in den diversen Asanas. Ein weiteres Standardwekr in Sachen Yoga-Anatomie ist das Buch Anatomy of Hatha Yoga von H. David Coulter, das vor einigen Jahren vom Yoga Verlag auf Deutsch herausgebracht wurde, was in der deutschsprachigen Yogaszeen sehr begrüßt und mit Begeisterung aufgenommen wurde.

Fazit: Yoga-Anatomie ist spannend und lohnenswert!

Der Mensch ist ein wahres Wunder - und je näher man hinschaut, desto mehr zeigt sich das auch in seiner Anatomie. Wie alles im Körper ineinandergreift, zusammenspielt und perfekt interagiert, ist staunenswert und alles andere als trockener Lernstoff. Viele beschäftigen sich daher mit großer Neugier und Leidenschaft mit Anatomie. Auch wer diese pure Freude am Anatomischen weniger teilen kann, hat jedoch durch Kenntnisse der Yoga-Anatomie viele Vorteile für die Asana-Praxis.